03.2 Schneemodell 2 – empirischer Temperaturansatz

Beim diesem Ansatz (Ursprung unbekannt), der aus dem Bodenmodell BAMO (AdL, 1983) übernommen wurde, handelt es sich um ein einfaches empirisches Einschicht-Schneemodell zur Berechnung des in der Schneedecke gespeicherten Niederschlags und des Schmelzwasserdargebots. Als meteorologische Eingangsgröße wird neben dem Niederschlag nur das Tagesmittel der Lufttemperatur benötigt.

In Abhängigkeit von der Lufttemperatur wird zwischen Akkumulations- und Schmelz­periode unterschieden.

Akkumulationsphase (Lufttemperatur <= TG):

Das in der Schneedecke zum Zeitpunkt t enthaltene Wasser (Wasseräquivalent) ergibt sich bei Temperaturen unter einem Grenzwert aus der Summe von Altschneemenge und dem Bestandesniederschlag NB abzüglich der aktuellen Sublimation.

S(t)=S(tΔt)+NB(t)Esnow(t) Gl. 18
Esnow(t)=min[S(tΔt)+NB(t),(ETpEInterz)] Gl. 19
Sfest Wasseräquivalent des in der Schneedecke enthaltenen gefrorenen Wassers [mm]
NB Bestandesniederschlag (=Niederschlag-Interzeption) [mm/d]
Esnow Sublimation [mm/d]
ETp potenzielle Evapotranspiration [mm/d]
EInterz Interzeptionsverdunstung [mm/d]
t Zeitschrittweite [d]

Schmelzphase (Lufttemperatur > TG):

Überschreitet die Tagesmitteltemperatur der Luft eine Grenztemperatur, so wird ein Abschmelzen der Schneedecke simuliert.

M(t)=min[(S(tΔt)Esnow(t)),0,45LT(t)+0,1LT(t)2] Gl. 20
Esnow(t)=min[S(tΔt),(ETpEInterz)] Gl. 21
M Schmelzrate [mm/d]
S Wasseräquivalent der Schneedecke [mm]
Esnow Sublimation [mm/d]
LT Tagesmittel der Lufttemperatur [° C]

Das Niederschlagsdargebot ergibt als Summe aus Schmelzrate und Bestandesniederschlag.

Nach oben scrollen