Tabelle 7.2‑1 gibt eine Übersicht über die von ArcEGMO bereitgestellten Systemgrößen. Diese Größen – programmtechnisch sind dies Routinen, die auf Speicheradressen verweisen – haben 3 Funktionen.
- Sie ermöglichen den Modulen, zeitlich variable Größen zu verwalten (z.B. Speicherfüllungen).
- Diese Größen können gleichzeitig Ergebnisgrößen und damit Input in die Ergebnisauswertung sein.
- Außerdem werden über einen Teil dieser Funktionen die einzelnen Modellebenen miteinander verbunden bzw. die räumlich verknüpften Datenflüsse organisiert.
So liefert MET das Niederschlagsdargebot und die potentielle Verdunstung für ABI, die wiederum neben der realen Verdunstung als Ergebnisgröße den Landoberflächenabfluss und die Grundwasserneubildung als Eingang für RD und GW bereitstellt. Über den Anteil von RO, der in der Ebene RD nicht dem Gesamtabfluss Q zugeordnet wird, weil er beispielsweise nicht das Gewässersystem erreicht, existiert eine Rückkopplung zu ABI, weil dieser Anteil wieder zur Versickerung angeboten wird. Letztlich liefern RD und GW die Inputgrößen für die Modellebene Q, die den Gesamtabfluss ermittelt.
Die Modellebene METEOR dient neben der Ermittlung und Flächenübertragung meteorologischer Daten gleichzeitig zur Verwaltung der Zeitreihen und wurde deshalb bereits ausführlich im Kapitel 5.2 beschrieben.
Die ermittelten Parameter werden im aktuellen Ergebnisverzeichnis ..RESULTS<VAR1>PARA gemeinsam mit ihrem Raumbezug in der Datei <Räumliche Bezugsebene>_<Modellebene>.par (z.B. TG_ABI.PAR) gespeichert. Über den Raumbezug ist eine Georeferenzierung der ermittelten Parameter und damit eine visuelle Plausibilitätsprüfung im GIS möglich. Beim nächsten Simulationslauf wird vom Programm geprüft, ob die entsprechende Parameterdatei gefunden wird und dann eingelesen. Somit kann die aus GIS-Daten abgeleitete Erstschätzung der Modellparameter für die weiteren Modellanwendungen geändert werden.
Während des Simulationslaufes wird innerhalb der Modellorganisation jeder Ebene sichergestellt, dass insbesondere für die Abflusskonzentrationsberechnungen eine Abarbeitung der einzelnen Raumelemente von „oben nach unten“, also hierarchisch, stattfindet.
Im folgenden wird also nur noch ausführlich auf die Modellebenen ABI, RD, GW und Q eingegangen und ihre Verknüpfungsmöglichkeiten miteinander erläutert, während die prozessbeschreibenden Module im Teil II dieser Dokumentation behandelt werden.
Tabelle 7.2‑1: Wichtige Systemgrößen in ArcEGMO
Name der Funktion | Bedeutung |
Met_KorNiederschlag | Ergebnis MET, Input für ABI |
Met_PotVerdunstung | Ergebnis MET, Input für ABI |
Met_KlimaWasserbilanz | Ergebnis MET |
Met_Lufttemperatur | Ergebnis MET |
Met_Globalstrahlung | Ergebnis MET |
Met_RelSonnenscheindauer | Ergebnis MET |
Met_Dampfdruck | Ergebnis MET |
Met_Schmelzwasserabgabe | Ergebnis MET |
Met_Windstaerke | Ergebnis MET |
Met_SchneespeicherFest | Ergebnis MET |
Met_SchneespeicherFluessig | Ergebnis MET |
Met_Bodenwaerme | Ergebnis MET |
Abi_Effektivniederschlag | Ergebnis ABI |
Abi_Grundwasserneubildung | Ergebnis ABI, Input GW |
Abi_HypodermischerAbfluss | Ergebnis ABI |
Abi_Landoberflaechenabfluss | Ergebnis ABI, Input RD |
Abi_RealeVerdunstung | Ergebnis ABI |
Abi_BodenfeuchteAbs | Ergebnis ABI |
Abi_BodenfeuchteDef | Ergebnis ABI |
Abi_Interzeptionsfuellung | Systemgröße ABI |
Abi_KapillarwasserAustausch | Ergebnis ABI |
Abi_Muldenspeicherfuellung | Systemgröße ABI, Input für RD |
Abi_Bodenspeicherfuellung | Systemgröße ABI |
Rd_Abfluss | Ergebnis RD, Input Q |
Rd_Inhalt | Ergebnis RD, Input für ABI |
Rd_Oberliegerzufluss | Ergebnis RD |
Els_Input | Systemgröße GW |
Gw_Output | Systemgröße GW, Input für Q |
Q_Abfluss | Ergebnis Q |
Q_Direktzufluss | Ergebnis Q, Input für RD |
Q_Eigengebietszufluss | Ergebnis Q |
Q_Externzufluss | Ergebnis Q |
Q_Grundwasserzufluss | Ergebnis Q, Input für GW |
Q_Inhalt | Ergebnis Q |
Q_Input | Ergebnis Q |
Q_Oberliegerzufluss | Ergebnis Q |
Q_VorlandInhalt | Ergebnis Q |
Q_Wasserstand | Ergebnis Q |