02.2 Interzeption – INTZEP
Die Vegetation hält einen Teil des Niederschlages zurück. Dieser Niederschlagsanteil kann durch die Verdunstung wieder ausgeschöpft werden und stellt einen Anfangsverlust dar, dessen Größe durch die Art der Flächennutzung bzw. der Vegetation bestimmt wird. Wenn der Niederschlag das Rückhaltevermögen bzw. die Kapazität der Interzeptionsspeicherung überschreitet, kann ein Niederschlagsanteil PO die Bodenoberfläche erreichen.
Die hier ablaufenden hydrologischen Prozesse werden mit dem einfachen Ansatz „abflussloser Einzelspeicher mit Überlauf“ modelliert, da mit umfangreichen Sensitivitätsanalysen nachgewiesen werden konnte, dass ihre Bedeutung im hydrologischen Gesamtregime relativ gering ist.
Bei der Modellierung wird zuerst die aktuelle Speicherfüllung
ermittelt, wobei P=PI-EP der Modellinput ist. In Auffüllungsperioden, also positivem P, gilt
und
mit WOMx als Interzeptionsspeicherkapazität, in Ausschöpfungsperioden
und
PO kann also in Ausschöpfungsperioden auch negative Werte annehmen und stellt dann ein Verdunstungsdefizit dar.
Wenn die Modellierung des Verdunstungsprozesses im Vordergrund steht, sind detailliertere Ansätze angebracht. Mögliche Fehler durch die vereinfachte Modellierung werden aber bei weitem durch andere Fehler, z.B. durch die ungenaue Erfassung der flächenhaften Niederschlagsverteilung, überwogen.