02. Prozessbeschreibung

Bei der Modellierung der Abfluss­kon­zentration des Landoberflächenabflusses spielt das Ver­hält­nis von Gebiets- bzw. Hydrotopflächengröße und Berechnungszeit­in­ter­vall DT eine Rolle. So z. B. für die Fragestellung, welcher Teil des Landoberflächenabflusses während DT die Flä­che verlässt und abflusswirksam wird und welcher Teil auf seinem Weg zum Vorfluter wieder infiltriert.

Wie die Modellierung dieser Prozesse konkret erfolgen muss, hängt vom Bearbeitungsgebiet und vom Berechnungszeitintervall ab, so dass keine allgemeingültige Lösung angeboten werden kann.

In RD_SIMP wird davon ausgegangen, dass der gebildete Landoberflächenabfluss innerhalb des Berechnungszeitschrittes DTb vollständig abflusswirksam wird. Somit werden lediglich sämtliche Direktabflüsse, die in der Modellebene ABI ermittelt wurden, an die Modellebene Q weitergegeben, ohne dass Verzögerungseffekte berücksichtigt werden. Da dies letztlich auf die Verwendung einer Systemantwort mit einer Ordinate, die den Wert 1 besitzt, hinaus läuft, kann auf eine weitere Beschreibung dieser einfachsten aller denkbaren Modellvorstellungen verzichtet werden.

Für spätere Versionen des Systems ArcEGMO ist vorgesehen, den Direktabfluss unter Verwendung verbesserter Systemantworten zu konzentrieren, die unter Nutzung relevanter Flächeneigenschaften ermittelt werden. Denkbar ist auch die Bildung von Direktabflusskomponenten, also die Zusammenfassung der Direktabflüsse von Flächentypen mit ähnlichen Eigenschaften bzgl. der Fließgeschwindigkeiten. Diese können z.B.

  • über komponentenbezogene Systemantworten, die z.B. in Abhängigkeit von der Oberflächenrauhigkeit als Funktion der Flächennutzung und des Geländegefälles ermittelt werden und/oder
  • bei geeigneten Hydrotopklassendefinitionen trotz der dabei zugrunde liegenden Ortsunabhängigkeit mittlere Nachbarschaftsbeziehungen und damit laterale Flüsse zwischen den Hydrotopklassen berücksichtigen.
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